Der Schmalkaldische Bund war ein Verteidigungsbündnis protestantischer Fürsten und Städte im Heiligen Römischen Reich. Er wurde im Jahr 1531 gegründet und hatte das Ziel, die Rechte der Protestanten gegenüber der katholischen Kirche und dem Kaiser zu schützen.
Namensgebend war die Stadt Schmalkalden in Thüringen, wo die Versammlung der Bündnispartner stattfand. Zu den wichtigsten Mitgliedern des Bundes gehörten der sächsische Kurfürst Johann Friedrich der Großmütige und der Landgraf Philipp von Hessen.
Der Schmalkaldische Bund war in erster Linie eine militärische Allianz, um sich im Falle einer kriegerischen Auseinandersetzung gegen die katholische Seite zu verteidigen. Die Mitglieder verpflichteten sich zur gegenseitigen Unterstützung im Falle eines Angriffs auf einen Bündnispartner.
Der Bund war jedoch nicht nur ein Sicherheitsbündnis, sondern hatte auch politischen Charakter. Er verfolgte das Ziel, die Reformation voranzutreiben und die Religionsfreiheit für Protestanten im Reich zu sichern. Insbesondere war der Bund eine Reaktion auf die Gefahr einer gewaltsamen Wiederherstellung des Katholizismus im Reich, wie sie sich im Augsburger Interim von 1548 zeigte.
Der Schmalkaldische Bund bestand bis 1547, als er im Schmalkaldischen Krieg von katholischen Truppen unter Kaiser Karl V. besiegt wurde. Nach der Niederlage wurde der Bund aufgelöst und die protestantischen Mitglieder mussten sich dem Augsburger Reichsabschied von 1555, der die Konfessionsfreiheit im Reich festschrieb, beugen.
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